Das Femoroacetabuläre Impingement (FAI) ist eine häufige Ursache für Hüftschmerzen, die vor allem bei jüngeren und sportlich aktiven Menschen auftreten. Bei FAI kommt es zu einer schmerzhaften Einschränkung der Beweglichkeit im Hüftgelenk, die durch den Kontakt zwischen dem Oberschenkelkopf (Femur) und der Hüftpfanne (Acetabulum) verursacht wird. Dieser Zustand kann langfristig zu Schäden im Hüftgelenk führen, wenn er nicht rechtzeitig behandelt wird.

Was ist ein Femoroacetabuläres Impingement?
FAI ist eine Fehlstellung des Hüftgelenks, bei der es zu einem abnormalen Kontakt zwischen dem Oberschenkelkopf und dem Rand der Hüftpfanne kommt. Dies kann entweder durch eine missgebildete Hüftpfanne oder einen unregelmäßig geformten Oberschenkelkopf geschehen. Es gibt zwei Hauptarten von FAI:
Cam-Typ FAI: Hierbei ist der Oberschenkelkopf nicht perfekt rund, sondern abgeflacht oder unregelmäßig geformt. Dies führt dazu, dass der Oberschenkelkopf beim Beugen der Hüfte gegen den Rand der Hüftpfanne stößt und eine Abnutzung des Knorpels verursacht.
Pincer-Typ FAI: Bei dieser Form der Erkrankung ist der Rand der Hüftpfanne zu tief oder zu ausgeprägt, wodurch der Oberschenkelkopf in eine „Einkerbung“ gedrückt wird. Dies führt ebenfalls zu Schmerzen und einer möglichen Schädigung des Gelenks.
In vielen Fällen tritt auch eine Kombination beider Typen auf, was als Mixed-Type FAI bezeichnet wird.
Ursachen und Risikofaktoren
Die Ursachen für FAI sind in vielen Fällen genetisch bedingt, da die Form des Oberschenkelkopfes und der Hüftpfanne von Geburt an eine Rolle spielt. Darüber hinaus können folgende Faktoren das Risiko für die Entwicklung eines Femoroacetabulären Impingements erhöhen:
Sportliche Belastung: Besonders bei Sportarten, die eine hohe Belastung der Hüfte mit häufigen Dreh- und Beugebewegungen beinhalten (wie Fußball, Eishockey oder Tanzen), kann es zu einer Überbelastung des Hüftgelenks kommen.
Verletzungen oder Fehlstellungen: Frühere Hüftverletzungen oder Fehlstellungen können das Risiko für die Entstehung von FAI erhöhen.
Alter: Auch wenn FAI oft junge, aktive Menschen betrifft, kann es mit zunehmendem Alter zu einer Abnutzung der Hüftgelenke kommen, die ähnliche Symptome wie FAI hervorruft.
Typische Symptome eines Femoroacetabulären Impingements
Die Symptome von FAI sind vielfältig und können von leichten Beschwerden bis zu starken, einschränkenden Schmerzen reichen. Zu den häufigsten Symptomen gehören:
Schmerzen in der Leiste oder im Hüftbereich: Diese treten insbesondere bei Bewegungen wie dem Beugen der Hüfte, dem Drehen oder dem Sitzen auf. Der Schmerz kann bis in den Oberschenkel oder das Gesäß ausstrahlen.
Bewegungseinschränkung: Die Beweglichkeit der Hüfte ist oft eingeschränkt, vor allem bei Bewegungen wie dem Anheben des Beins oder beim Sitzen auf dem Boden.
Schmerzen nach körperlicher Aktivität: Besonders nach intensiven sportlichen Aktivitäten, wie Laufen oder Springen, kann es zu einer Verschlimmerung der Schmerzen kommen.
Hüftsteifigkeit und „Blockierungsgefühl“: Betroffene berichten oft von einer zunehmenden Steifigkeit im Hüftgelenk und einem Gefühl der Blockierung bei bestimmten Bewegungen.
Wie wird FAI diagnostiziert?
Die Diagnose eines Femoroacetabulären Impingements beginnt mit einer gründlichen Anamnese und körperlichen Untersuchung durch einen Physiotherapeuten oder Arzt. In vielen Fällen wird zusätzlich eine Bildgebung, wie z. B. ein Röntgenbild oder ein MRT, eingesetzt, um die genauen Veränderungen im Hüftgelenk sichtbar zu machen.
Behandlungsmöglichkeiten

Die Behandlung eines Femoroacetabulären Impingements richtet sich nach dem Schweregrad der Beschwerden und kann sowohl konservative als auch operative Maßnahmen umfassen:
Physiotherapie: Physiotherapie spielt eine Schlüsselrolle in der Behandlung von FAI. Ziel ist es, die Muskulatur rund um das Hüftgelenk zu stärken, die Gelenkbeweglichkeit zu verbessern und die Belastung auf das Gelenk zu minimieren. Spezifische Übungen können helfen, die Hüfte zu stabilisieren, die Gelenkfunktionen zu verbessern und Schmerzen zu lindern.
Schmerzlinderung: In akuten Phasen können entzündungshemmende Medikamente oder Injektionen helfen, die Schmerzen zu lindern. Auch Kälte- oder Wärmebehandlungen sowie manuelle Therapie können ergänzend eingesetzt werden.
Operative Behandlung: Wenn die konservativen Maßnahmen keine ausreichende Linderung verschaffen, kann ein chirurgischer Eingriff notwendig sein. Dabei wird in der Regel entweder der Oberschenkelkopf (bei Cam-Typ FAI) oder der Rand der Hüftpfanne (bei Pincer-Typ FAI) operativ korrigiert, um den unnatürlichen Kontakt zwischen den Gelenkflächen zu vermeiden.
Fazit
Das Femoroacetabuläre Impingement ist eine Erkrankung, die nicht nur schmerzhaft, sondern auch langfristig das Hüftgelenk schädigen kann, wenn es unbehandelt bleibt. Frühe Diagnosen und gezielte physiotherapeutische Maßnahmen können helfen, die Symptome zu lindern und die Lebensqualität zu erhalten. Sollte eine konservative Therapie nicht ausreichen, kann eine Operation in Erwägung gezogen werden, um das Hüftgelenk nachhaltig zu entlasten.
Wenn Sie den Verdacht haben, an einem Femoroacetabulären Impingement zu leiden, zögern Sie nicht, sich an einen Facharzt oder Physiotherapeuten zu wenden. Eine frühzeitige Behandlung kann helfen, die Schmerzen zu lindern und die Bewegungsfreiheit wiederherzustellen.
Für weitere Informationen oder eine individuelle Beratung stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung!
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